Seit 1401, also nun mehr als 600 Jahren gibt es das Weingut Hiestand. Wir haben es also wortwörtlich mit einem Weingut mit Geschichte und Tradition zu tun! Erst im 18. Jahrhundert wurden die Hiestands übrigens im Rahmen des 30-jährigen Krieges zu ihrem jetzigen Standort Guntersblum gebracht. Dort entstehen nun im Keller No. 4 auf dem berühmten Kellerweg ihre Weine. Heute verantwortlich für den Rebensaft ist Gunther Hiestand, der in die Fußstapfen der großen Familientradition tritt. Bis es ihn zurück in den Betrieb geleitet hat, erkundete er zunächst erstmal auf eigene Faust die Wein- und Getränkewelt. Zur Winzerausbildung verschlug es ihn nach Südbaden, danach ging er nach München und wurde Getränkebetriebswirt, um sich zum Schluss noch einmal auf die Fährten des argentinischen Weinbaus zu begeben. Spannende Voraussetzungen also für einen so vielschichtigen Beruf wie den des Winzers.
Gunther Hiestand selbst verwendet eine schöne Metapher für diese Vielschichtigkeit und das damit verbundene Wachstum seines eigenen Horizontes und dem des Weingutes: den Rebstock! Der Rebstock bildet immer wieder neue Bastschichten und verwurzelt Jahr für Jahr mehr mit der Natur. „Ich kann nur das ernten, was aus Himmel und Erde in die Traube kommt“ - großen Wert legt Gunther somit auf das ökologische bewirtschaften seiner Rebflächen. So kann der Boden seine Kraft und Vitalität voll und ganz entfalten und das Wachstum und die Lebendigkeit des Rebstockes optimal fördern.
Terroir - ein Begriff, mit dem die meisten nur den Boden verbinden, der aber soviel mehr umschreibt. Angefangen mit der Geschichte der Weinkultur, erstreckt er sich weiter über den Boden, das Kleinklima, das Klima, das umgangssprachliche Wetter und die Arbeit des Winzers. Ein wichtiger Begriff für Gunther Hiestand, der versucht, in jeder einzelnen Flasche „sein“ Terroir zu präsentieren. Seine Rebstöcke gedeihen unter anderem auf einigen historischen Lagen an der Rheinfront, zum Beispiel der „Kreuzkapelle“. Die Rheinfront zeichnet sich durch zum Teil sehr karge, kalkhaltige Böden aus. Diese bedeuten für die Rebstöcke zum einen natürlich mehr Arbeit, da diese tiefer Wurzeln müssen, um genügend Nährstoffe für die Trauben zu gewinnen. Zum anderen bedeutet es aber auch, dass die Rebstöcke sich teilweise selber selektionieren, da die Nährstoffe nicht für viele Trauben an einem Stock ausreichen. So erlangt Gunther konzentrierte Trauben, welche ihr mineralisch-würziges Spektrum in Gänze zeigen.
Möchte man bei Gunter Hiestand erst einmal nur Spaß beim Trinken haben, laden seine fröhlichen No. 4 Cuvées in weiß und rosé zu einem feuchtfröhlichen Sommerabend ein. Möchte man ein bisschen mehr philosophieren und verschiedene Facetten von Gunther Hiestands Arbeit kennenlernen, sollte man sich auf seine anderen Weine einlassen, die durchaus zum Querdenken und „Fachsimpeln“ einladen. Wofür entscheidet ihr euch?
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