Reinhard Löwenstein und seine Frau Cornelia Heymann-Löwenstein haben es sich seit 1980 zur Aufgabe gemacht, in Winningen an der Mosel einzigartigen Terroirwein herzustellen. Damit ging für beide ein Traum in Erfüllung. 

Für den Besucher sind die weltbekannten Steillagen der Mosel traumhaft anzusehen. Für den Winzer bedeuten ebendiese Lagen mühsame und schweißtreibende Arbeit, die den Reben jedoch optimale Bedingungen zum Wachsen verspricht.

Die Reben genießen tagsüber durch ihre Hanglage eine optimale Sonneneinstrahlung und der Schieferboden speichert die Wärme, um diese nachts, wenn es kalt wird, wieder abzugeben. So werden die Trauben rund um die Uhr verwöhnt. Um sich im Hang festzuhalten und in dem steinigen Boden genügend Nährstoffe zu finden, müssen die Reben ihre Wurzeln bis zu 30 Meter in die Tiefe ausstrecken. Diese enorme Anstrengung wird mit wunderbarer Mineralität belohnt.  

Berechtigterweise stehen die Böden im Fokus des Weinguts, jedoch hätten wir die einmaligen Tropfen von Heymann-Löwenstein nicht in der Flasche, wenn die Köpfe und die vielen Hände, die bei den Arbeiten notwendig sind, fehlen würden. Freude und Passion sind die Leitfäden, mit denen die Familie am Werk ist und die man in jedem einzelnen Schluck schmecken kann. 

1984 entschloss sich das Weingut alle Weine durchgären zu lassen, sprich ihre Weine trocken auszubauen… Zu dieser Zeit ein absolutes Novum an der Mosel, welches zunächst von der Weinwelt kritisch betrachtet wurde, sich später jedoch als ein Türöffner für die Spitzengastronomie herausstellte. Von da an wurde dieser Ausbaustil von vielen als Vorbild gesehen. Nicht nur mit dem trockenen Ausbaustil war das Weingut Heymann-Löwenstein Vorreiter, setzte es doch bereits vor mehr als 30 Jahren auf den spontanen Weinausbau. Das heißt: die Weine vergären ausschließlich mithilfe von wilden aus dem Weinberg selbst stammenden Hefen. Diese Spontangärung und die lange Zeit auf der Hefe prägen die Weine der „enfants terribles“ von der Mosel. Zu dieser Zeit war das Thema der Spontangärung noch nicht publik und in aller Munde, ganz im Gegenteil, so wurden ihre Weine zunächst als Provokation abgetan. Doch Cornelia und Reinhard ließen sich davon nicht beirren und verfolgten klar ihren Weg. 

Seit 2012 ist Tochter Sarah mit an Bord und hat sich Kathrin Starker als starke Frau an ihrer Seite ins Boot geholt. Seitdem sind die Heymann-Löwensteinischen Weine noch präziser und noch trockener geworden. Die beiden Frauen setzen auf weniger Botrytis und mehr moderne Stilistik, ohne den grundsätzlichen Stil und die Vision von Reinhard aus den Augen zu verlieren. Also großes Mosel-Weinkino!