Schaumweine sind Weine, die wegen ihres hohen Anteils an Kohlenstoffdioxid unter Druck stehen. Sekt ist also ein Schaumwein, aber nicht jeder Schaumwein ist ein Sekt. Die chemische Reaktion der Karbonisierung, also der Bildung von Kohlensäure, wurde schon in der Antike im Wein beobachtet. Während man damals unter anderem spekulierte, dass es sich um böse Geister (oder gute, je nach Uhrzeit) im Glas handeln könnte, weiß man seit dem Mittelalter, wie man Kohlensäure gezielt in der Weinherstellung provozieren kann. Schaumweine werden auf der ganzen Welt produziert, was man an ihren unterschiedlichen Namen ablesen kann: Crémant aus Frankreich, Cava aus Katalonien, Prosecco und Asti aus Italien. Der weltweit bekannteste Schaumwein ist vermutlich der Champagner.
Der Herstellungsprozess hängt fundamental von der Art ab, wie das Kohlenstoffdioxid in den Wein gelangt. Das kann auf viele Weisen geschehen: So kann das CO2 sich beispielsweise bei der ersten Gärung bilden, wenn der Most des Weißweins in einem Druckbehälter vergoren wird. Das kann entweder ein Tank sein, oder der Wein wird direkt in eine Flasche abgefüllt — bei letzterem spricht man von Flaschengärung. Bei einer anderen Methode führt die zweite Gärung zur Ausbildung der Kohlensäure: Hier wird dem bereits vergorenen Wein Hefe und Zucker beigefügt, wobei erstere letzteren in Alkohol und Kohlensäure verwandelt. Das kann ebenfalls in der Flasche geschehen, wie etwa beim Champagner, der sogar mehrere Jahre „auf der Hefe“ liegen kann, bis er verkaufsfertig ist. Je nachdem, wie viel Restzucker im Schaumwein vorhanden ist, wird er als brut (herb, sehr wenig Restzucker), sec (trocken, aber deutlich mehr Zuckergehalt), oder demi-sec (halbtrocken, bis zu 50g Restzucker pro Liter) bezeichnet. Ganz gleich, wie die Bläschen in den Wein kommen: Schaumweine müssen einen Druck von mindestens 3 bar erreichen, um sich als solche bezeichnen zu können. Ist der Druck geringer, spricht man von Perlwein.
Bei der ganzen Fachsimpelei geht unter, dass es sich bei Sekt, Crémant und Champagner nicht nur um alkoholische Getränke handelt, sondern vor allem um Symbole. Der englische Begriff „sparkling wine“ beschreibt treffender als der deutsche, dass es sich beim Schaumwein um ein Produkt handelt, das Lebensfreude, Prestige und Leichtigkeit ausstrahlt. Es ist nicht zuletzt der Eleganz der aufsteigenden Bläschen geschuldet, dass Schaumwein vor allem bei fröhlichen Anlässen zum ersten Anstoßen getrunken wird.
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