Der Roséwein gerät immer mal wieder — aber immer zu Unrecht — in Vergessenheit. Und das, obwohl er historisch gesehen den wohl ursprünglichsten Wein darstellt: Man weiß zwar nicht, wann der erste Rosé auch als solcher bezeichnet wurde. Allerdings wird unter Weinhistorikern vermutet, dass die frühesten Weine dem heutigen Rosé geähnelt haben, waren antike Weintechniken doch eher indifferent der Weinfarbe gegenüber. Man presste rasch den Saft der roten und weißen Trauben aus der Maische, und da die Dauer der Maischgärung für die Farbe des Weins verantwortlich ist, entstand häufig ein eher heller Wein. Nach dem zweiten Weltkrieg erlebte der Rosé eine Art Renaissance, die allerdings mit dem ausklingenden 20. Jahrhundert endete. Heute kommen Roséweine langsam wieder in Mode, vor allem in warmen Monaten, denn sie zeichnen sich oft durch eine sommerliche Frische aus.
Roséweine werden aus Rotweintrauben hergestellt, die aber wie Weißweintrauben behandelt werden: Das bedeutet, dass nach dem Zerquetschen der Trauben zur Maische der Saft relativ zeitnah abgepresst wird. Da der Farbstoff, der für die satte rote Farbe des Rotweins verantwortlich ist, sich in den Schalen und nicht im Fruchtfleisch befindet (mit der Ausnahme von bestimmten Sorten), kann sich der Most nicht dunkelrot einfärben — er wird eben rosé. Übrigens: Das Verschneiden von Rotwein und Weißwein zur Herstellung von Roséwein gilt als minderwertiges Verfahren und ist innerhalb der EU nicht erlaubt. Allerdings kann man rote und weiße Trauben gemeinsam keltern: solche Roséweine nennt man auch Rotlinge.
Roséweine sind Alleskönner: Im Sommer kann man sie gut gekühlt genießen, aber auch in kälteren Jahreszeiten entfalten Roséweine bei etwa 13° C ihr Potenzial. Selbstverständlich gibt es auch Rosé-Schaumweine, die man gut als Aperitif reichen kann. Dank ihrer Ausgeglichenheit passen Roséweine zu Fisch wie zu Fleisch, zur Vorspeise wie zum Nachtisch.
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